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Erster Bärenkontakt im Denali Nationalpark

Nachdem ich mich mit den ganzen Verhaltensweisen in der Umgebung von Bären theoretisch vertraut gemacht hatte, wurden auch schon die ersten Pläne gezeichnet, damit ich gut organisiert den Weg zum Denali Nationalpark finde und mich den Grizzlybären und Schwarzbären entgegen stellen kann ohne vor Schrecken davonzulaufen. Auf jeden Fall in der Theorie haha.

und so schaut unser Freund der Grizzly aus

Und bevor ich jetzt zu viel Zeit mit den Details verliere geht es direkt weiter mit den Tagen im Denali Nationalpark. Der Denali Nationalpark beherbergt den höchsten Berg Nordamerikas, den Denali (früherer Name Mount-McKinley) mit 6190m. Der ganze Nationalpark umfasst circa 24.500 km² und beherbergt zahlreiche Wiltiere, wie z. b. Grizzlybären, Schwarzbären, Wölfe, Elche, Karibus und Dall-schafe. Wegen letzteren, den Dall-Schafen wurde dieser Nationalpark letztendlich auch eingeführt. Das erzählte uns jedenfalls unsere Busfahrerin im Park.

Und einen Bus muss man auch nehmen um tief in den Denali Nationalpark hineinzukommen. Autos dürfen nur die ersten 15 Meilen bis zum Savage River befahren, so dass man nicht um einen Transitbus herumkommt. Diesen Bus muss man auch Online buchen, und zwar hier. Ich war hierbei sehr glücklich, denn es waren eigentlich alle Busse ausgebucht. Die meisten muss man schon Wochen davor buchen, was ich natürlich nicht wusste xD. Nach mehrmaligem aktualisieren der Website zwei Tage zuvor wurde allerdings ein 6 Uhr morgens Bus noch mit verfügbaren Tickets gekennzeichnet und so konnte ich mich glücklich schätzen den Denali Nationalpark auch tief im inneren zu erkunden. Mal abgesehen davon das 6 Uhr morgens ja definitiv nicht meine Uhrzeit ist :P.

So schaut ein Transitbus im Denali aus

Sollte mal jemand den Denali Nationalpark besuchen, bitte unbedingt vorab das Ticket buchen. Nach erfolgreicher Buchung läuft der Prozess dann in etwa so ab: Gegen 6 Uhr morgens fährt der Bus für circa 4,5 Stunden bis zum Eielsen Visitor Centre mit Pausen zu jeder Stunde. Unterwegs hat man die Möglichkeit Tiere zu spotten und vor allem auch einen netten Stop zu finden, von dem man aus in der Wildnis wandern möchte. Im Prinzip suchen alle Busgäste Wildtiere. Wenn einer eins entdeckt hält der Bus an um das Tier zu beobachten. Prinzipiell kann man überall auf der Strecke aus dem Bus aussteigen. Aussteigen sollte man aber erst auf dem Rückweg, da man den Bus nur einmal zum Eielsen Visitor Centre nehmen darf. Wenn man dann am Eielsen Visitor Centre angekommen ist kann man auch ein paar gekennzeichnete Wanderwege gehen und hat unter Umständen eine traumhafte Aussicht auf den Denali Nationalpark. Ich meinerseits kam in dieses unfassbare Glück. Leute vor Ort teilten mir mit, dass das der erste klare Tag in diesem Jahr überhaupt war um den Denali zu sehen. Und wie ihr hier seht war es in der Tat traumhaft, wenn nicht sogar der Wahnsinn eine solche Aussicht zu haben.

Nicht viele können einen solchen Ausblick genießen

Im Anschluss an die Wanderungen geht es dann mit einem der nächsten Busse zurück und man kann überall aussteigen um in der Wildnis zu wandern. Wenn man genug gewandert ist kehrt man zur Straße zurück, wo im Schnitt alle 30 Minuten ein Bus zurückfährt. Busse die vom Eielsen Visitor Centre zurückkommen haben immer freie Sitze um Wanderer auf dem Rückweg einzusammeln. Aber Vorsicht denn es gibt wirklich viele Grizzlybären und man will diese wirklich nur aus dem Bus heraus sehen. Auf der Hinfahrt hat ein Grizzlybär die Straße kurz vor uns überquert und wie ihr hier seht konnte man das auch schon eindrucksvoll auf Fotos oder Videos aufnehmen.

Dear Grizzly - let us be friends

Und ehrlich gesagt war ich auch ziemlich froh, dass ich nicht zufällig dort gewandert bin und dem Grizzly so von Bär zu Mann gegenüber stand. Insgesamt konnte ich 4 Bären aus dem Bus aus betrachten, einen auf der Hinfahrt und 3 auf der Rückfahrt. Ich habe leider aufgrund der langen Busfahrt und den Wanderwegen tief im Denali Nationalpark keine Zeit mehr gefunden auf der Rückfahrt aus dem Bus rauszuspringen und Off-Trail zu wandern. Aber evtl war das mit dem ganzen Bärenkontakt aus dem Bus auch schon ausreichend haha. Nichtsdestotrotz hatte ich ja noch einen weiteren Tag um den Denali Nationalpark zu erkunden, da ich insgesamt für drei Nächte an einem ruhig geliegenen Waldplatz im Auto schlief. Tageslicht gab es übrigens 24 Stunden und es wurde nicht dunkel!

Mein Bett im Auto
Mein tägliches Abendessen

Am nächsten Tag ging es dann wieder in den Denali Nationalpark. Wobei es diesmal nicht so tief hineinging; sondern nur bis zur 15. Meile, von wo ich circa 2 weitere Meilen die Straße entlang wandern musste um meinen ersten Off-Trail Wanderweg, den Primrose Trail zu besteigen. Und ich konnte auch wirklich schnell feststellen, dass Off-Trail hier eine ganz andere Bedeutung und einen ganz anderen Schwierigkeitsgrad hat. Denn was von der Straße aus wie begehbarer fester Grund aussah war letztendlich hauptsächlich feuchtes Moos. Da es im Denali Nationalpark fast durchgehend regnet ist die Oberfläche einfach unfassbar weich und man sackt mit jedem Fußtritt wirklich traumhaft schön in den Boden hinein. Ich bezeichne mich selbst ja ganz gerne als fit aber ich kam wirklich unfassbar langsam voran. Ab und an konnte ich Fußabdrücke von Wildtieren beobachten, die hier auf der Oberfläche gut erhalten waren oder Wildtierkot und ich kam wirklich nur relativ mühselig voran. Nach ein paar Stunden war ich mir nicht mal sicher, ob ich wirklich auf dem richtigen Weg zu dem Berg bin und habe leider auch ein wenig die Motivation verloren und nicht den ganzen Berg bestiegen, da ich noch rechtzeitig den letzten Bus zurück zum Eintritt bekommen wollte. Dennoch eine traumhafte Aussicht und mein erster Off-Trail hike der in der Tat auch echt anspruchsvoll war.

Ein Karibu Rentier

Nach einer weiteren ruhigen Nacht verließ ich den Denali Nationalpark und fuhr noch auf eine kurze Wanderung beim Hatcher Pass vorbei. Der Hatcher Pass ist ein Gebirgspass auf einer Höhe von ungefähr 1150m und eignet sich toll für eine kurze 1-stündige Wanderung in einer traumhaften Kulisse! Ein perfekter Stop, wenn man von Denali wieder zurück nach Anchorage möchte. Weiter geht es im nächsten Bericht davon wie ich den Süden Alaskas um Sitka und der Hauptstadt Juneau erkunde.

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