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Wie man die Fähre NICHT nach La Gomera nimmt

Anbei mal eine kleine persönliche Anekdote über meine Anreise nach La Gomera. Sollte aber der ein oder andere schon nach den ersten Absätzen einschlafen, gehe ich vorab schonmal auf meine kommenden Reiseziele an und freue mich meine Freunde und Familie bald wieder in Deutschland zu sehen. Denn… die letzten Wochen auf den Kanaren sind für mich angebrochen. Am 22.02 soll der Flieger nach Malaga gehen um nach etwas mehr als 3 Monaten mein Auto dort am Flughafen abzuholen um es zurück nach Deutschland zu überführen. Weiter geht es dann am 24.03.2021 mit dem Flieger von Frankfurt nach Kanada/Vancouver. Und bevor ich jetzt über das wahnsinnig tolle La Gomera berichte, ersteinmal für alle Reisefanatiker hier ein kleines Beispiel, wie man am besten nicht von Gran Canaria nach La Gomera reist!

Ich entschied mich vergangene Woche relativ spontan dazu Gran Canaria zu verlassen und die Wanderinsel La Gomera in Angriff zu nehmen. La Gomera hatte in den vergangenen 14 Tagen ganze 0 aktive Covidfälle und ist zudem eine der Inseln, welche ich auf den Kanaren noch nicht besucht habe. Gesagt… getan! Kann jawohl nicht so schwer sein zwei Fähren zu nehmen (leider gibt es keine direkte Fährverbindung von Gran Canaria nach La Gomera) um dann in der Hauptstadt San Sebastian de Gomera anzukommen. Schauen wir mal…

Nachdem die erste Fähre von Agaete (Gran Canaria) nach Santa Cruz de Teneriffa einwandfrei funktioniert hat und ich im Busbahnhof von Santa Cruz sogar direkt das Fährticket nach La Gomera mit dem Fähranbieter Armas inkl. Bustransfer buchen konnte, konnte jetzt ja eigentlich nichts mehr schief gehen und ich sollte La Gomera noch am gleichen Abend gegen 19:45 Uhr erreichen! Daher buchte ich direkt online für die erste Nacht die Unterkunft in San Sebastian de La Gomera.

Fährticket erfolgreich erworben

Und es lief auch alles perfekt! Ich merke schon, es läuft so perfekt, dass einem beim Lesen von den ganzen Ortsnamen schon fast die Augen zufallen könnten… naja, das kann halt auch einfach ne langweilige Highlitelose Gute-Nacht-Geschichte sein ;). Jeeeedenfalls hielt der Bus direkt vor der Fähre und man konnte einwandfrei einsteigen und sich entspannt für die 50 Fahrminuten von Teneriffa nach La Gomera in den Sessel der Fähre fallen lassen. Was ich natürlich ohne Anstalten auch machte! Gegen 19:45 Uhr sah ich dann San Sebastian de La Gomera durch das Fenster vor mir. „Perfekt“, dachte ich!

Einige Reisende standen auch schon in einer Schlange an um die Fähre zu verlassen. Neben mir saßen aber auch noch ganz entspannt Leute in ihren Sesseln und ich dachte noch „verdammte Touris, keiner entspannt! Hat ja noch Zeit bis man raus kann. Erstmal dürfen ja die Autos raus und so weiter…“… ich mich also weiterhin auf mein Handy fixiert um die Zeit zu nutzen und mit Freunden ein wenig zu schreiben. Und die Zeit flog in aufregenden Unterhaltungen dahin… Auf einmal war es dann 20:15 Uhr und neben mir saßen die Leute immer noch ultra entspannt im Sessel. Als ich mich zum Ausgang drehte, war die Schlange der Menschen vor dem Ausgang allerdings weg. „seltsam, dachte ich… stehen jetzt schon eine halbe Stunde hier und alle noch so entspannt und kaum einer drängt in Richtung Ausgang!“. Weitere fünf Minuten später wurde es aber dann doch ein wenig komisches Gefühl. Draußen lag immer noch San Sebastian de La Gomera vor uns und hier in der Fähre regte sich einfach keiner außer meinen Fingern auf meinem Handy. Also ging ich mal zu einem kleinen Verkaufsshop und fragte, wann man denn aussteigen könnte um La Gomera zu erreichen? Die Verkäuferin schaute mich etwas wirr und erschrocken an und meinte (auf dem Spanisch, was ich so verstand), „dass man schon vor 30 Minuten hätte aussteigen müssen“. Ok, vielleicht war auch nur ich etwas verschrocken! Auf jedenfall betonte ich nochmal, dass ich gerne in La Gomera aussteigen würde (da mein Ticket auch nur bis hierhin gebucht war und fragte mich… wo die Fähre sonst hingehen würde). Die Verkäuferin holte daraufhin einen Angestellten in Kapitänsuniform, der mir erklärte, dass er circa fünfmal durchgesagt hatte, dass wir in La Gomera sind (gut… das hab ich auch gesehen… aber nen bisl mehr persönlicher Service, dass ich jetzt auch wirklich aussteigen darf wäre ja wohl drin gewesen… xD). Daraufhin ging der Mann in Uniform schnell raus um zu checken, ob es noch möglich ist das Schiff zu verlassen. Aber er kam schon kopfschüttelnd zurück und machte mir klar, dass das Schiff schon losgefahren ist (auch wenn man La Gomera noch sah *schnief*) und der nächste Halt in 2,5 Stunden La Palma ist. „Ein Multi-stop also, perfekt!!!“ und La Palma war ich ja schließlich auch schon, doppelt perfekt!!!

Ich liebe Fahrten mit der Fähre

Nach weiterem Smalltalk blieb mir also nichts anderes übrig als bis 23 Uhr weiter auf der Fähre auszuhalten (um 19:45 hätte ich da sein können. La Gomera ist echt ein Katzensprung von Teneriffa). Die nächste Fähre zurück sollte dann um 4 Uhr morgens von La Palma zurück starten. Zum Glück war meine gebuchte Unterkunft so kulant und ließ mich die Buchung auf den nächsten Tag verschieben. Tja, und da saß ich nun und hatte nun noch mehr Zeit mich mit meinen Freunden über das Handy auszutauschen! Das gute ist, ich weiß jetzt, dass die Fähre von Teneriffa nach La Gomera weiter bis nach La Palma fährt. Hurra!!!

Den Schluss werde ich für euch ein wenig abkürzen… nachdem die Fähre um 23 Uhr angekommen war, machten mir die Angestellten mit Spanisch, Händen und Füßen klar, „dass ich leider nicht auf der Fähre übernachten kann haha. Aber ich könnte direkt im Hafengebäude bleiben und gegen 03:15 Uhr dürfte ich dann boarden und ich musste auch kein neues Ticket kaufen. Ich darf umsonst wieder zurück reisen“ :).

Meine luxuriöse Bank für die Nacht am Hafen
Mitten in der Nacht im wunderschönen La Palma

Und jaaaaaaaaaaaaa, ich habe es in der Tat geschafft! Ich habe nicht länger auf der Bank im Hafengebäude gesessen und stattdessen erfolgreich noch vor Sonnenaufgang um 03:15 geboarded. Witzigerweise haben die gleichen Angestellten die Tour zurück nach Teneriffa (mit Stop auf La Gomera) gemacht. Am Ende haben sich wirklich alle Angestellten richtig Mühe gegeben, dass ich auch wirklich nicht (!!!!) La Gomera verschlafe und ich wurde fast feierlich verabschiedet xD. Es hat nur noch gefehlt, dass ich explizit bei Ankunft um 06:30 Uhr via Durchsage mit Namen aufgerufen wurde. Und ich bin überzeugt… wäre nicht Covid gewesen hätte mich jeder mit Umarmung und Handschlag verabschiedet haha.

Im Nachhinein ein großes Dankeschön an Armas, welche mir (bzw. ich mir vermutlich selber haha) ein kleines abenteuerliches Erlebnis verschafft haben und mich glücklicherweise umsonst haben reisen lassen. Armas? THUMBS UP! Immer wieder gerne :)

Genau zum Sonnenaufgang in La Gomera

Und bevor ich jetzt einen mehr detaillierten Artikel über La Gomera schreibe, könnt ihr hier bereits einen Artikel lesen, der einige meiner geschossenen Bilder beinhaltet. Er ist sehr schön geschrieben, allerdings muss man ihn leider vom kroatischen ins Deutsche übersetzen ;). Hier findet ihr den Artikel in meinem Lieblings kroatischen Reisemagazin Punkufer

2 Replies to “How to NOT take the ferry to La Gomera”

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