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3 Wochen in Guatemala und der höchste Berg Zentralamerikas (Tajumulco) wurde bezwungen

So,

nach einer zweiwöchigen Auszeit ist es nun wieder an der Zeit euch über aktuelle Erlebnisse zu berichten. Die letzten Wochen vergingen wie im Fluge. Dadurch das ich täglich meinen Intensivkurs in Spanisch belege, bin ich fast durchgehend mit der Sprache beschäftigt und so langsam mache ich dann doch meine Fortschritte. Spanisch in 4 Wochen ist allerdings doch recht schwer zu meistern und daher werde ich meinen Aufenthalt in Guatemala kurzfristig verlängern müssen. Beginnen werde ich daher mit einem aktuellen Erlebnis und wie es dazu kam das ich bald Deutsch unterrichte. Anschließend berichte ich dann ein wenig über den Aufstieg des höchsten Zipfels von Zentralamerika, dem Vulkan Tajumulco (4220m).

Vor dem Aufstieg des Tajamulco

Nachdem ich meine 3. Woche in der Sprachschule Celas Maya angebrochen hatte,  kam ich zum ersten Mal in Kontakt mit Sarah, einer Österreicherin, welche schon seit Januar in Xela ist und in den letzten Monaten als Deutschlehrerin für eine andere einheimische Sprachschule gearbeitet hat. Da sie jetzt bei der Sprachschule mit unterrichten aufhören muss, gehen dieser Sprachschule (Academia Europea) die Deutschlehrer aus. Und da ich Deutscher wäre und sie keinen anderen kennt, fragte sie mich ob sie denen meine Nummer geben kann, damit die sich mit mir in Verbindung setzen, da sie dringend auf der Suche nach Ersatz sind… Alles schön und gut dachte ich… und gab ihr die Nummer.

Nachdem ich mir allerdings in den nächsten 3 Stunden etwas mehr Gedanken darüber machen konnte, fand ich schon den Entschluss, dass falls die Sprachschule sich meldet… ich leider absagen muss, damit ich mich weiterhin voll auf mein Spanisch konzentrieren kann. Und wenn ich circa 20 Stunden die Woche Deutsch für Guatemalische Kinder und Studenten unterrichte, dann bringt mich das dem Spanisch nicht so richtig näher… Tja… wie immer passiert aber dann doch wieder alles anders und ich bin einfach zu leicht zu überzeugen. Gegen nachmittag bekam ich dann einen Anruf von der Sprachschule… allerdings auf Spanisch und nach den ersten 3 Sätzen musste ich schon darum beten, doch bitte auf Englisch mit mir zu sprechen ;-). Nachdem mein Gesprächspartner am Telefon gewechselt hat, versuchte ich direkt mitzuteilen, dass ich leider kein Interesse habe, da ich mich voll auf Spanisch konzentrieren möchte. Daraufhin bot mir die Direktorin (welche den Höhrer übernahm) direkt neben meiner Bezahlung auch eine Stunde kostenlosen Spanischunterricht am nachmittag an. Nachdem ich dann entgegnete… gut, eine Stunde bringt mich nicht wirklich voran, wurde mir mitgeteilt das es auch kein Problem wäre mir 2 Stunden täglich zur Verfügung zu stellen…Tja, so langsam gingen mir die Argumente dagegen aus und auch das Argument… „mit deutscher Grammatik habe ich mich eigentlich noch nie beschäftigt“ zog GARNICHT!!! „Och, kein Problem. Steht alles in dem Lehrbuch und man brauch keine Vorkenntnisse. Du bist ja gebürtiger Deutscher, dass reicht… Lass uns doch morgen einfach mal zusammensetzen??!!!“ Ich dachte nur… „jaja… gebürtiger Deutscher ja… aber gebürtiger Deutscher mit megatollem Eifelakzent! Den sollen die erstmal verstehen ;)“

Wie auch immer… ich hatte schon gemerkt aus der Sache kommst du wohl nicht so leicht raus. Die waren wirklich unglaublich glücklich nen Deutschen an der Angel zu haben und wollten den wohl so schnell auch nichtmehr loslassen. Das Gespräch am nächsten Tag verlief auch so ähnlich. Ich kam aus der Sache einfach nichtmehr raus! Nebenbei wurde ich auch noch gefragt ob ich auch Englisch unterrichten könnte! Aber irgendwo hört der Spaß ja dann auch auf ;). Ich hab dann versucht recht deutlich zu sagen das ich mich WIRKLICH nur auf Spanisch konzentrieren möchte und nachdem mir dann 2 Stunden Einzelunterricht in Spanisch zzgl meiner kostendeckenden Bezahlung (Unterkunft und essen) zugesagt wurde, musste ich einfach zusagen. Mittlerweile denke ich auch das es eine gute Entscheidung war – Ich lerne umsonst SpanischJ juhuuuuuuu. Mein erster offizielller Unterricht als Lehrer wird wohl eine Gruppe von 10-15 Kindern aus Guatemala und beginnt am 29. Oktober. Vermutlich verlängert sich mein Aufenthalt in Guatemala dadurch bis zum 15. Dezember 2012. Bald berichte ich euch mehr über die witzige Struktur des Unterrichts (die ist echt sau witzig!!!), wie mich die Kinder quälen und über mein Leben vor Ort.

Nun aber endlich mal ein paar Bilder und ein kleiner Bericht zum Aufstieg des Vulkans Tajumulco. Bevor es Samstag  morgen losgehen konnte, ging es nocheinmal shoppen. Denn auf 4000m Höhe soll es kalt sein! Zwar bietet sich Guatemala nicht an um qualitativ hochwertige Kleider zu kaufen aber für nen ganzen Haufen second Hand Sachen eignet es sich hervorragend. Nachdem ich 3 Fleece-Pullis und nen paar Handschuhe für ganze 8,50 Euro erworben habe war ich bereit um den Aufstieg am nächsten morgen anzugehen. Los ging es am Samstag um 6 Uhr morgens mit dem Chickenbus von Xelar nach San Marco, von wo ein weiterer Chickenbus genommen wurde um bis kurz vor den Vulkan zu fahren.

Busterminal in San Marco

Hier erstmal ein Bild vom Chickenbus. Chickenbus heißen die hier, weil das das günstigste Transportmittel ist. Mitfahren tun in der Regel massenhaft Menschen und Tiere. Jeder quetscht sich in eine Sitzbank und dann sitzt man dort mit bis zu 4 Personen teilweise fast aufeinander. Geklaut wird dort auch regelmäßig und vielleicht wird dies das einzige Foto aus einem Chickenbus sein. Bislang habe ich noch keinen Reisenden getroffen der sich getraut hat seine Kamera in einem solchen Bus zur schau zu stellen. Seit euch deshalb über den enormen Wert dieses Bildes bewusst ;-). Solltet ihr jemals einen solchen Bus nehmen, Tabletten gegen Übelkeit sind äußerst nützlich und auch in jeder Apotheke vor Ort zu erwerben. Selbst die einheimische Maya-Frau zu meiner rechten hat sicher während dieser Fahrt in eine Plastiktüte ihrer Essensreste entledigt.

typische Aussicht im Chickenbus

Nachdem wir also dann am frühen morgen auf circa 3000m angekommen sind, wurde zum letzten Mal unser Gepäck gecheckt und dann ging es mit unserem Guide Kevin los. Kevin hat sich übrigens auch als hervorragender Koch und Zeltaufbauer bewiesen. Nebenbei konnte er auch noch nützliche Regenausweichrinnen entwerfen die uns einen trockenen Schlaf besorgen konnten.

Guide Kevin

Das so weit oben nur wenig Luft ist, konnte man schnell feststellen und nachdem wir nach unserem circa 4-5 stündigen Aufstieg endlich unser Basiscamp errichten wollten waren wir auch schon totmüde und konnten uns fast garnichtmehr auf den Beinen halten. Da der Wald aufgrund des vielen Regens leider recht feucht war konnten wir nochnichteinmal ein Feuer machen. Das Camp haben wir auf etwa  4000m errichtet, und trotz der Nähe zum Äquator sind die Temperaturen unter den Gefrierpunkt gefallen.

Unser Basiscamp auf 4000m

Nachdem wir mit Einbruch der Dunkelheit sofort eingeschlafen sind, ging um genau 4 Uhr morgens… Jaaaaa!!!!! 4 Uhr morgens!!!!!!! …Kevins Wecker! Scheiße is das Kevin!!! Aber… wir mussten die letzten 220m erklimmen um den Sonnenaufgang bei nem heißen Kakoa zu genießen. Also ließen wir den ganzen Kram im Zelt… Eingepackt wurde nur nen Schlafsack, einige Schichten an Kleider, nen Gaskocher, Schokalade, Wasser und Becher. Und damit ging es dann in einer weiteren Stunde und einem sehr steilen Weg mit Taschenlampe auf zum Gipfel. Oben angekommen war es zwar sau kalt aber die Aussicht war hervorragend – genug Zeit also für den Sonnenaufgang!

Sonnenaufgang über Guatemala

Man konnte die Mexikanische Grenze, den Pazifik, Antigua sehen und auch sonst jegliche Himmelsrichtungen blicken. Zudem war der heiße Kakoa oben auf dem Gipfel auch sau gut für die Hände!

Tja, so verlief meine erste 2-Tages-Tour in Guatemala. Ich denke das da noch einiges folgen wird und bin immernoch begeistert von dem was das Land zu bieten hat. Bald geht es nach Tikal zu den bekannten Mayatempeln. Zudem wurde in den vergangenen Jahren ja noch eine riesige Maya-Tempelanlage nähe der Grenze zu Mexico im Dschungel entdeckt. Bislang gibt es leider nur 7-tägige Wandertouren dahin, da man durch den Dschungel wandern muss und noch alles recht unerschlossen dort ist.  Aber vlleicht kann ich mich da ja auch mal irgendwann anschließen J. Bald berichte ich euch auch wieder mehr über Xela und wie toll es ist einfach nur im Bus zu fahren und sich anzuschauen was so auf den Straßen vor einem abgeht. Zum Schluss noch ein paar Bilder und dann gibt es wohl bald auch wieder mehr zu berichten

 

Obst gefällig?
Heimatgefühle (Mayen)?
Viele viele Märkte gibt es hier in Xela

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