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Hallo Alaska! Umarme, kuschel oder bekämpfe ich einen Bär

Als sollte es nicht anders sein bin ich in Alaska angekommen. Zu keinem Zeitpunkt meiner Reise war Alaska ein Reiseziel aber wie es auch so häufig ist… am Ende gewinnt die Spontanität. Vor 9 Jahren lernte ich Erin, welche mittlerweile in Anchorage wohnt auf meiner Reise in Südostasien kennen. Hier ist ein Link zu einem alten Blogpost. Wir blieben von Zeit zu Zeit in Kontakt und als sie feststellte, das ich in der Nähe bin… wenn man Mexiko denn „nähe“ bezeichnen kann xD, lud sie mich ein bei ihr in Anchorage zu wohnen und ihr Auto mit den Campingsachen zu nutzen um die real Alaskan experience bei geringen Eigenkosten zu erleben. Als kleines addon bat Alaska auch schon im Mai als einer der ersten US-Staaten an die Impfung kostenfrei für alle Touristen bereitzustellen.

Wiedersehen mit Erin

Nachdem ich also in Anchorage gegen Mitternacht gelandet bin konnte ich auch schon feststellen, dass es immer noch hell ist. Ich schien also wirklich im Norden angekommen! Schnell nahm ich ein Uber um erfolgreich in dem Haus meiner neuen Wohngemeinschaft einzutreffen. Als ich mich meiner Sachen erledigt hatte konnte ich auch schon feststellen, dass es neben Erin noch zwei Hunde und zwei Katzen gab haha. Aber alle haben mich zum Glück mehr oder weniger liebevoll begrüßt xD. Am nächsten Morgen wollte ich dann auch direkt die Impfung angehen, da ich auch relativ zeitnah in 3 Wochen die nächste Dosis erhalten sollte. Also ging es auf zu einer der mobilen Impfstationen. Letztendlich stellte sich heraus, dass die Impfung nicht nur kostenfrei ist, sondern dass ich auch noch einen 50USD-Gutschein für eines der umliegenden Restaurants auswählen kann. Netter Service, muss ich schon sagen!

Das bekommt man, wenn man sich impfen lässt

Im Anschluss ging es dann an das erste Pläne schmieden. Erin war so nett mir alle nötigen Informationen mitzuteilen und ich durfte das Haus nicht verlassen ohne mir die ganzen Verhaltensregeln von Bären anzuschauen. Was muss ich machen, wenn ich einem Schwarzbär begegne? Was muss ich machen wenn ich einem Grizzlybär begegne? Ich dachte letztendlich die allumfassende Antwort ist… auf den Bären zugehen, ein paar Selfies gemeinsam schießen und zum Abschluss… na klar, umarmen! Nachdem ich mir aber dann die ersten Verhaltensweisen angeschaut habe und auch gesehen habe was so ein Bär mit einem geschlossenen Auto anstellen kann, wenn er Essen drin entdeckt… bin ich jetzt eher ein Freund der „nicht umarmen“- und „lieber ignorieren“-Taktik. Da es von Bären in Alaska nur so wimmelt, ist es wohl echt ein ernstes Thema. Und damit wir auch alle den gleichen Stand haben, hier einmal meine Erkenntnisse runtergeschrieben.

Wie verhalte ich mich beim Wandern oder in der Natur, wenn Bärenkontakt möglich ist?

Grundregel: Ich will den Bären nur aus einem Fahrzeug oder aus sicherer Umgebung sehen aber nicht in der freien Wildbahn wenn wir beide zu Fuß unterwegs sind. Und nein, ich will den Bären nicht umarmen oder mit ihm spielen!

Am besten ist es in Gruppen zu wandern und Bären niemals zu überraschen. Bären sind eigentlich eher scheuer Natur, daher sollte man, wenn man alleine Unterwegs ist und insbesondere in Gegenden mit wenig Übersicht immer versuchen durch Geräusche oder Stimmen auf sich aufmerksam zu machen, damit ein Bär in der Nähe nicht überrascht wird sondern schon vorher weiß, dass hier jemand ist und hoffentlich freiwillig das Weite sucht.

Gelingt das nicht und man steht einem Bär gegenüber heißt es niemals weglaufen! Im Bär wird ein Jagdinstinkt geweckt und er rennt um die 55kmh. Ich bin vermutlich einer der wenigen die weglaufen könnten aber ihr geht besser auf Nummer sicher :P.

Also stehen bleiben, die Arme hoch nehmen und ganz, ganz langsam Rückwärts gehen oder stehen bleiben. Wichtig ist es dem Bär zu vermitteln, dass ihr keine Gefahr darstellt.

Sollte der Bär nun die Ohren hochstellen und auf euch zu rennen, ist das häufig eine Finte vom Bär… auf keinen Fall dürft ihr wegrennen! Bleibt stehen und bringt sicherheitshalber euer Bärenspray schonmal in Haltung! Die Theorie besagt, dass der Bär euch nur erschrecken will, vor euch stoppt und vermutlich abdreht. Fingers crossed!

Legt der Bär allerdings die Ohren an und geht ganz langsam auf euch zu, dann ist das in der Theorie eher ein Zeichen, dass der schnuckelige Bär evtl. hungrig ist, doch nichtmehr so schnuckelig aussieht und euch evtl. Fressen will. Good luck! Äh ich meine Bärenspray in die Hand nehmen und… sollte der Bär bis auf circa 9 Meter an euch dran sein… gebt ihr ihm die volle Dröhnung vom Bärenspray. Das soll in 92% aller Fälle wirken.

Bleiben also noch 8%.... Jetzt gehen wir also ins Detail! Handelt es sich um einen Schwarzbär müsst ihr mit dem Schwarzbär kämpfen. Tja, ist so! Das heißt, ihr versucht ihm so häufig wie möglich auf seine Nase zu hauen. Das mag er nämlich nicht! Wichtig ist aber dabei, dass ihr am besten so wenig Schaden wie möglich nehmt. Haut drauf! Und denkt dran, immer auf die Nase!! Du hattest keinen Boxunterricht? Hier ist ein Link zu einem! Kleiner Spaß… Sorry, der Link klappt nicht!

Kommen wir nun zu der noch schlechteren Alternative… der Angreifer ist ein Grizzlybär (schaut euch am besten ein Youtubevideo an, wie ihr Bären zwischen Grizzly und Schwarzbär unterscheiden könnt). Ein Grizzly heißt für euch erstmal „Scheiße!“ und, dass er über 5 messerscharfe Krallen/Klingen verfügt und ihr leider leider keine Chance habt ihn im Nahkampf zu besiegen. Es sei denn ihr heißt Leonardo die Caprio in „The Revenant“. Falls ihr zufällig nicht Leonardo di Caprio seid stehen eure Überlebenschancen besser, wenn ihr euch bäuchlings auf den Boden legt, eure Wirbelsäule am Hals mit euren Händen schützt und hofft das der Grizzly es nicht schafft euch auf den Rücken zu drehen. Mit etwas Glück lässt der Grizzly aus Langeweile von euch ab, da ihr keine Gefahr darstellt und zudem nicht so lecker ausseht.

Du vergisst besser nicht das Bärenspray

So, nachdem wir jetzt also wissen wie wir uns Verhalten müssen, kann ich euch ganz zeitnah in meinem nächsten Post von meinem ersten Bärenkontakt und der Reise in den Dengali Nationalpark erzählen.

2 Replies to “Alaska here I am and do I hug, cuddle or fight a bear”

  • Tobi,
    mir drängen sich 2 Fragen auf :
    1. Wie war das Steak bei Sullivan’s?
    2. Was für ein incentive gab s für die 2. Dosis?

    VG aus Bonn

    • Ulllllli,
      1) Das steak war absolut in Ordnung. Die Steaks im Norden Mexikos scheinen mir aber besser zu schmecken 🐮.
      2) Enttäuschenderweise waren die Gutscheine bei meiner zweiten Impfung schon verbraucht. Auch ein Grund, weshalb ich mir keine dritte und vierte mehr hab geben lassen 😂

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de_DEDeutsch